10.02.2020
Ultrafeinstaub - bayernweite Strategie
Der Freistaat startet in eineneue Dimension der Umweltforschung ultrafeiner Partikel. Wir verfolgen eingesamtheitliches Konzept zum Thema Ultrafeinstaub in Bayern. Ziel ist eine bayernweite Strategie zum Umgang mit diesem neuen Thema.
Noch stehtdie Wissenschaft ganz am Anfang. Das wollen wir ändern. Wir wollen einaktuelles Bild der Lage. UnsereKompetenz wird dazu deutlich ausgebaut. Wir setzen auf Pilotprojekte in Bayernund eineenge Vernetzung mit anderen Projekten in Deutschland.
Ultrafeinstaubmessungen(UFP-Messungen) sind einneues Aufgabenfeld. Das Umweltministerium erstellt dazu aktuell ein ganzheitliches Konzept für UFP-Messungen im Freistaat.
Messstationen
Geplant sind dabeizwei neue Messstellen für ultrafeine Partikel im Umfeld des Münchener Flughafens. Zum anderen sind nach wissenschaftlicher Beratung durch das Helmholtz Zentrum München dieStandorte Augsburg, Regensburg und München (Johanneskirchen) für Pilot-Messanlagen vorgesehen.
Für die Errichtung dieser drei Messstationen ist derAuftragbereitsan das Landesamt für Umwelt vergeben. Für das Projekt am Flughafen laufen die Vorbereitungen in Abstimmung mit der Region.
Noch in diesem Jahr sollen alle fünf Messstationen eingerichtet werden. Weitere Schritte können erst nach Auswertung der gewonnenen Erkenntnisse erfolgen.
Charakterisierung ultrafeiner Partikel
Mit den geplanten Messungen sollen Daten für die Bewertung ultrafeiner Partikelgewonnen werden, die über die Grundlagenforschung hinausgehen. Für die Messung ultrafeiner Partikel gibt es nochkeine gültigen Standards. Weder der Bund, die EU oder die WHO haben hierzu bislang Vorgaben aufgestellt. Die UFP-Messung gehört daher in den Bereich deswissenschaftlichen Erkenntnisgewinns. Derzeit gibt es auch nochkeinerlei Beurteilungshilfen für die Praxis. Bayern beschreitet hierNeuland in der Luftreinhaltung.
Vernetzung bestehender Forschungsansätze in Deutschland
Um Forschungsansätze zu bündeln, treibt Bayern die Vernetzung bestehender wissenschaftlicher Erkenntnisse voran. Dazu findet zum Beispiel im Auftrag des Umweltministeriums im Frühjahr einWorkshop „Ultrafeine Partikel“ im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizine.V. mit hochrangigen Wissenschaftlern unterLeitung von Prof. Hans Drexlerstatt.
Finanzierung
Zur Finanzierung des Pilotprojekts stehen in diesem Jahrknapp 2 Millionen Euro für die Messgeräte und Personalbereit.
Eigenschaften von Ultrafeinstaub
Bisher wird routinemäßig dasGewicht des anfallenden Staubsim Allgemeinen für eine Stundegemessen.Unterschieden werden dabei drei Fraktionen:
- Grobstaub der größer als 10 Mikrometerist (entspricht 0,001 mm).
- PM10-Staub, der kleiner ist als 10 Mikrometer.
- Der dritte Bereich umfasst den PM2.5-Staub mit einer Partikelgröße von kleiner 2,5 Mikrometer.
- Für den Bereich desultrafeinen Staubs wird dieAnzahl der Partikelkleiner als 0,1Mikrometer (das sind 100 Nanometer, 1 Nanometer entspricht 0,000001 mm) bestimmt. Eine vergleichbare Größenordnung für den Ultrafeinstaub ist z.B. Tabakrauch. Zum Vergleich: Ein Haar hat einen Durchmesser von ca. 50 Mikrometer.